Das Unmögliche möglich machen - 20 Jahre Jugendfeuerwehr Oberallgäu

21. November 2019
Versammlungen
Erfolgsfaktor ist die Zusammenarbeit der 54 Jugendfeuerwehren

Ohne uns wird´s brenzlig, war viele Jahre lang der Slogan der Jugendfeuerwehren. „Ohne aktive Nachwuchsarbeit werden die freiwilligen Feuerwehren zukünftig nicht mehr ausreichend einsatzfähig sein“, ist sich Kreis-Jugendfeuerwehrwart Florian Speigl sicher. Erfolgsfaktor sei deshalb eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Feuerwehren sowie dem Kommandanten und seinem Jugendwart. Dass dies gelingt, beweisen heute die 54 Jugendfeuerwehren mit rund 430 Mädchen und Buben im Landkreis Oberallgäu. Fast 4.500 Stunden investieren sie pro Jahr  in feuerwehrtechnische Ausbildung und allgemeine Jugendarbeit. Zusätzlich zum „normalen“ Feuerwehrdienst wendeten die Jugendwart nochmals 4.362 Stunden für Vor- und Nachbereitung sowie Fortbildung auf, berichtet Kreisbrandrat Michael Seger. „Auf die Zahlen können wir stolz sein“, freut sich Seger über die stabile Entwicklung in den Jugendfeuerwehren. Landrat Anton Klotz ist sehr froh, dass es so viele junge Leute in den Feuerwehren gibt. Denn sie sind innovativ und aufgeschlossen. In der Jugendfeuerwehr lernen sie gemeinsam, worauf es im Ernstfall ankommt, so der Landrat weiter.
 
In seinem Bericht stellte Kreis-Jugendfeuerwehrwart Speigl die Erfolge der Jugendfeuerwehr Oberallgäu in ihrer 20-jährigen Geschichte heraus. Das Unmögliche möglich machen ist das Motto in den Oberallgäuer Jugendfeuerwehren und Motivation für das Ehrenamt. Die Feuerwehrleute dürfen nicht auf dem Schlauch stehen, sagt Dietmannsried dritter Bürgermeister Peter Mösle, denn die Einsätze werden immer vielfältiger und komplexer. Die Jugendlichen lernen in der Gemeinschaft „Jugendfeuerwehr“ Dienst am Nächsten.  Dabei lebt die Jugendfeuerwehr von der Basisdemokratie, so Bezirksjugendfeuerwehrwart Willi Sauter. Unsere Jugendlichen dürfen im Jugendforum sowohl auf Orts-, Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene mitreden, mitgestalten und mitbestimmen.

Zukunftsweisend war die Jugendfeuerwehr Oberallgäu schon immer. Es wurde ein Ehrenamtszeugnis für die Jugendlichen eingeführt sowie eine Gründungsstarthilfe als Broschüre entwickelt. Die Ideen aus dem Oberallgäu gibt es heute deshalb bayernweit. In einem Fünf-Punkte-Plan wurde mehr staatliche Unterstützung gefordert, um die Jugendfeuerwehren vor Ort besser zu fördern. Als Erfolg kann daher das bayernweite Förderprogramm für die Ausstattung mit Jugendschutzanzügen verzeichnet werden. Ein regelmäßiges Tagesseminar zur Fortbildung der Jugendwarte wird mit großem Zuspruch angenommen. In diesem Jahr schulte Brandoberinspektor Sven Eisele von der staatlichen Feuerwehrschule die Jugendwarte in Einsatzführung und Einsatzleitung.

Bei den anstehenden Neuwahlen wurde die Kreis-Jugendfeuerwehrleitung wieder bestätigt. Die Jugendsprecher wählten Jacquelin Greiner (Feuerwehr Börwang) und Sebastian Hobmeier (Feuerwehr Durach) zu den neuen Kreis-Jugendfeuerwehrsprechern. Der langjährige Schriftführer und Kassenprüfer Dominik Sima (Feuerwehr Altusried) stand nicht mehr zur Wahl. Die Versammlung wählte Daniel Schulz (Feuerwehr Immenstadt) zu seinem Nachfolger.

Für ihre Verdienste um die Jugendfeuerwehren Oberallgäu durfte Kreis-Jugendfeuerwehrwart Florian Speigl mehrere Feuerwehrkameraden auszeichnen.