Flughelferausbildung zur Waldbrandbekämpfung aus der Luft

4. Oktober 2021
Übung
Rund 30 Flughelfer der Feuerwehren Oberstdorf und Kempten üben gemeinsam den Ernstfall im Nordic Zentrum Oberstdorf / Allgäu

(Oberstdorf/Oberallgäu) Wenn es zu einem Waldbrand in den Bergen kommt, dann können oft die Einsatzstellen nicht mit den Löschfahrzeugen der Feuerwehr erreicht werden. „Bei solchen Brandereignissen kommen die speziell ausgebildeten Flughelfer der Feuerwehr zum Einsatz,“ erklärt Kreisbrandinspektor Joachim Freudig die Herangehensweise. „Hierzu wird mit einem Hubschrauber Material, Löschwasser aber auch Personal an die Einsatzstelle am Berg geflogen“, so der Kreisbrandinspektor weiter. In Bayern sind dafür 17 Flughelfergruppen stationiert.

Das Nordic Zentrum, südlich von Oberstdorf neben dem Bergwachtdepot gelegen, bot sich als ideales Übungsgelände an. Bei Ankunft in der Anlage richteten die Feuerwehren aus Oberstdorf und Kempten eine Einsatzleitung und mehrere Landeplätze ein. „Geübt wurde besonders das richtige Verlasten der Einsatzmittel und die Planung sowie Kommunikation zwischen den jeweiligen Standorten im Tal und am Berg“, berichtet der stellvertretende Oberstdorfer Kommandant Hans-Georg Gotzler über den Übungsverlauf. „Nur durch eine gut abgestimmte Organisation der einzelnen Funktionen ist ein reibungsloser Transport mit dem Helikopter gewährleistet“, ergänzt Kemptens Standbrandrat Stefan Hager.

Rund 30 Lastenflüge mit Transportboxen und Behältern sind mit dem Hubschrauber der Firma Helix während der Übung durchgeführt worden. Im Schwebeflug wurde der 900 Liter fassende Außenlastbehälter auch im 40.000 Kubikmeter fassenden Speicherteich der Beschneiungsanlage gefüllt und anschließend sein Inhalt am Fuße des Himmelschrofen wieder über der „Brandstelle“ abgeworfen.

Die Flughelfer können zudem auch bei Hochwasserlagen oder anderen großen Schadensereignissen, wo Hubschrauber erforderlich sind, zum Einsatz gebracht werden. Nur durch eine regelmäßige Ausbildung wird die Einsatzbereitschaft der mitunter gefährlichen Arbeit der Flughelfer unter dem Helikopter gewährleistet. Daher bedankte sich Joachim Freudig bei den Sportstätten Oberstdorf für die kurzfristige Bereitstellung der Übungsflächen in der Langlaufarena.